Morbus Perthes

03.06.2013 04:57


Der Morbus Perthes beschreibt eine äußerst verbreitete orthopädische Kinderkrankheit. Als Grund der Krankheit zählen Störungen der Durchblutung am Hüftkopf sowie das Absterben von Knochengewebe des Hüftkopfes. Bei den erkrankten Kindern entstehen dadurch Schmerzen im Knie, Restriktionen der Hüftrotation und ein Schonhinken. Warum es zu einem Morbus Perthes kommt, konnte bis dato nicht konkret geklärt werden, allerdings wird über mehrere Ursachen der Entwicklung diskutiert.
-    Zu den Störungen der Durchblutung kann es aufgrund mögliche Missbildungen der Gefäße kommen, welche die Durchblutung im Hüftkopf beeinträchtigen, auch wenn das Gefäßbett an sich normal ist.
-    Selbst eine hormonelle Dysregulation soll bei der Entfaltung eine Rolle spielen.
-    Im Knochen bis Gelenkraum kommt es zu einer Erhöhung des Drucks, was die Entfaltung eines Morbus Perthes begünstigt.
-    Ebenso erbbedingte Faktoren spielen eine Rolle. Es wird spekuliert, dass eine multifaktorielle Vererbung vorstellbar ist. Vor allem direkte Verwandte besitzen ein erhöhtes Risiko an Perthes zu erkranken.
In einem frühen Entwicklungsstadium treten Irritationen der Gelenke durch Gelenkergüssen auf. Die Analogie mit einer rheumatischen Erkrankung ist in diesem Stadium überaus hoch. Im Ablauf des Morbus Perthes kommt es förmlich zu einem Zusammenbrechen der Hüftkopfkugel. Immer wieder verschiebt sich der Hüftkopf darüber hinaus lateral aus der Gelenkpfanne aus. Danach kommt es zu einer permanenten Verformung der Pfanne noch dazu des Kopfes und Bewegungsstörungen erscheinen. Das betroffene Bein ist verkürzt und das Hüftgelenk zeigt früher als üblich Verschleißerscheinungen. Für den Fall, dass es bei zwei bis zwölf jährigen  zu Hüftschmerzen oder auch Hinken kommt, sollte eine Perthes Erkrankung in Betracht gezogen werden. Am häufigsten betroffen sind trotzdem Kinder im Alter von fünf - acht Jahren.
Wenn Morbus Perthes frühzeitig genug diagnostiziert und behandelt wird, mag es in Abhängigkeit nach Umfang der Erkrankung und des Hüftkopfbefalls innerhalb von Monaten oder einigen Jahren zu einer Besserung kommen. Der Ablauf kann sich jedoch bei den einzelnen Erkrankten ziemlich ähneln und wird in spezifische Stadien eingeteilt.
Die einzelnen Stadien der Perthes Erkrankung sind wie folgt:
1.    Initialstadium: Durchblutungsstörungen erscheinen und der Hüftkopf wächst verlangsamt. Dies ist auf dem Röntgenbild durch einen vergrößerten Gelenkspalt sichtbar.
2.    Kondensationsstadium: Der Hüftkopf komprimiert sich, als Folge dass die abgestorbenen Knochen abtransportiert sowie durch Bindegewebe ersetzt werden. Auch dies ist am Röntgenfoto verifizierbar.
3.    Fragmentationsstadium: Durch den Zerfall des Knochens kommt es zu Spalten im Hüftkopfknochengerüst.
4.    Reparationsstadium: Der Hüftkopf wird durch neue Knochen wiederaufgebaut.
5.    Ausheilungsstadium: Ist der Gelenkkopf hier missgebildet kann die Deformation keineswegs reversibel gemacht werden.
Das Hüftgelenk ist während des Um- und Aufbau nicht stark belastbar. Sofern es dennoch zu starker Belastung kommt, kann sich das Gelenk verformen und die Genesung dauert länger.